Finanzmarktinfrastruktur
Die Finanzmarktinfrastruktur umfasst die wesentlichen Institutionen, Systeme, Netzwerke und Technologien, die eine reibungslose Abwicklung, Verrechnung, Abwicklung und Aufzeichnung von Finanztransaktionen ermöglichen. Sie sichert die Marktintegrität, operative Effizienz und finanzielle Stabilität durch zentrale Zahlungssysteme, Clearingstellen, Zentralverwahrer und Transaktionsregister. Eine robuste Infrastruktur ist entscheidend zur Minderung systemischer Risiken und zur Stärkung des Vertrauens in nationale und grenzüberschreitende Finanzmärkte.
Begriff und Anwendungsbereich
Die Finanzmarktinfrastruktur bezeichnet das integrierte Netzwerk von Institutionen, Systemen und Technologien, das die Übertragung, Verrechnung und Abwicklung von Finanztransaktionen über verschiedene Märkte und Anlageklassen hinweg ermöglicht.
Kernkomponenten
Zu den zentralen Bestandteilen gehören Zahlungssysteme, zentrale Gegenparteien (CCPs), Zentralverwahrer (CSDs), Wertpapierabwicklungssysteme (SSSs) und Transaktionsregister, die alle eine Schlüsselrolle bei der Risikominderung und Transaktionssicherheit spielen.
Zahlungssysteme
Zahlungssysteme verarbeiten Geldtransfers zwischen Teilnehmern. Beispiele sind Echtzeit-Bruttoabwicklungssysteme (RTGS), automatisierte Clearinghäuser (ACH) und Netzwerke für den Einzelhandel – alle essenziell für Liquiditätssteuerung und operative Effizienz.
Clearingstellen und zentrale Gegenparteien (CCPs)
CCPs fungieren als Intermediäre zwischen den Transaktionsparteien, reduzieren das Gegenparteirisiko und garantieren die Vertragserfüllung. Clearingstellen unterstützen den Handel mit Derivaten, Wertpapieren und Zahlungsinstrumenten.
Zentralverwahrer (CSDs)
Zentralverwahrer verwahren Wertpapiere elektronisch, ermöglichen deren Übertragung und gewährleisten eine korrekte Verbuchung. Sie sind für Abwicklung und Depotdienstleistungen im Nachhandelssystem verantwortlich.
Transaktionsregister
Transaktionsregister erfassen und speichern Informationen über Derivate und andere Finanzverträge, fördern Transparenz und ermöglichen regulatorische Aufsicht im Rahmen von Vorschriften wie EMIR.
Beitrag zur finanziellen Stabilität
Die Infrastruktur reduziert systemische Risiken durch erhöhte Transparenz, effizientes Risikomanagement und Vertrauen in die Märkte. Störungen können weitreichende wirtschaftliche Folgen haben.
Regulatorische Rahmenbedingungen
Internationale Standards von CPMI und IOSCO sowie EU-Vorschriften wie EMIR und die Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2) regeln Betrieb und Aufsicht über Marktinfrastrukturen.
Risikomanagement und Resilienz
Robuste Kontrollen operationeller Risiken, Notfallpläne, Cybersicherheitsmaßnahmen und Stresstests sind entscheidend, um Ausfälle und externe Bedrohungen abzuwehren.
Technologische Innovationen
Neue Technologien wie Blockchain, Distributed-Ledger-Technologie (DLT) und digitale Währungen revolutionieren die Infrastruktur durch erhöhte Transparenz, Effizienz und Abwicklungsgeschwindigkeit.
Grenzüberschreitende und Interoperabilitätsfragen
Globale Finanzmärkte benötigen interoperable Infrastrukturen für grenzüberschreitende Zahlungen und Wertpapierabwicklungen, was harmonisierte Standards und regulatorische Zusammenarbeit erfordert.
Slowenischer und EU-Kontext
Die slowenische Finanzmarktinfrastruktur ist in das europäische Finanzsystem integriert und folgt den EU-Vorgaben. Systeme wie TARGET2 und EURO1 sichern die regionale Konnektivität und Marktstabilität.