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Daten und Künstliche Intelligenz im Finanzwesen

Daten und Künstliche Intelligenz (KI) transformieren den Finanzsektor durch prädiktive Analytik, Automatisierung, Echtzeitentscheidungen und personalisierte Dienstleistungen. Finanzinstitute nutzen strukturierte und unstrukturierte Daten, um Risikomanagement, Betrugserkennung, Portfoliokonstruktion und Kundenerlebnis zu optimieren. Zu den KI-Anwendungen zählen maschinelles Lernen, natürliche Sprachverarbeitung und generative Modelle – integriert in Handelssysteme, Kreditvergabe, Compliance-Tools und Robo-Advisory-Plattformen. Der KI-Einsatz muss mit Datenschutzgesetzen, Anforderungen an algorithmische Transparenz und EU-Vorschriften wie der KI-Verordnung, DSGVO und DORA konform sein. Verantwortungsvolle Daten-Governance, Erklärbarkeit und ethischer Einsatz sind essenziell für eine nachhaltige digitale Transformation im Finanzwesen.

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Rolle von Daten im Finanzsektor

Finanzinstitute nutzen große Mengen an Transaktions-, Verhaltens-, Markt- und alternativen Daten für Investmentanalysen, Kreditbewertungen, Marketing, Compliance-Überwachung und Risikoabschätzungen. Daten gelten zunehmend als strategisches Anlagegut.

KI-Anwendungen im Finanzwesen

KI wird u. a. für algorithmischen Handel, eKYC, Bonitätsbewertung, Robo-Advisory, Betrugserkennung, Geldwäschebekämpfung (AML), Sentimentanalyse und Chatbots eingesetzt. Maschinelles Lernen erkennt Muster, die klassische Systeme übersehen.

Regulatorischer Rahmen: EU-KI-Verordnung

Die EU-KI-Verordnung klassifiziert KI-Systeme risikobasiert und regelt insbesondere Hochrisikoanwendungen wie Kreditscoring, biometrische Identifikation und Handelsalgorithmen. Sie schreibt Transparenz, menschliche Aufsicht und Robustheit vor.

Daten-Governance und Compliance

Finanzunternehmen müssen Datenqualität, Herkunft, Integrität und Schutz gewährleisten. Governance-Rahmen regeln Metadatenmanagement, Klassifikation, Aufbewahrungsrichtlinien und ethische Beschaffung – im Einklang mit DSGVO, PSD2 und DORA.

DSGVO und personenbezogene Daten

Die DSGVO regelt die Verarbeitung personenbezogener Daten. KI-Systeme müssen rechtmäßig, zweckgebunden, datensparsam und transparent agieren – insbesondere bei Profiling und automatisierten Entscheidungen.

Transparenz und Erklärbarkeit von Algorithmen

Regulatoren fordern zunehmend nachvollziehbare und prüfbare KI-Modelle. Black-Box-Ansätze erschweren das Risikomanagement und gefährden Verbraucherrechte. Modellannahmen und Validierungen müssen dokumentiert werden.

Bias, Fairness und ethische KI

Modelle sind auf Verzerrungen und Diskriminierung – z. B. im Kreditwesen oder Versicherungsbereich – zu prüfen. Ethische KI-Rahmen fördern Inklusion, Fairness und Verantwortlichkeit in automatisierten Entscheidungen.

KI in RegTech und Compliance

RegTech-Lösungen automatisieren regulatorische Prozesse, erkennen verdächtige Aktivitäten, überwachen das Verhalten und unterstützen gesetzliche Berichterstattung. So werden Kosten gesenkt und Compliance verbessert.

Datenanalytik in Investment und Handel

Moderne Investmentstrategien integrieren alternative Datenquellen wie Satellitenbilder, soziale Medien und Webdaten. KI-basierte Modelle unterstützen Echtzeithandelsstrategien und Portfoliomanagement.

Digitale Identität und Kundeneinblicke

KI verbessert Kundensegmentierung, Identitätsprüfung und Verhaltensanalysen durch Clustering und Prognosemodelle. Dies stärkt das Kundenerlebnis und unterstützt AML/CFT-Compliance.

Model Risk Management (MRM)

KI-Modelle müssen auf Genauigkeit, Robustheit und Stabilität validiert werden. Modellrisiken unterliegen interner Governance und externer Aufsicht, etwa durch die EZB.

Cloud-Infrastruktur und Datenplattformen

KI-Anwendungen benötigen skalierbare Cloud-Umgebungen für Echtzeitverarbeitung. Risiken in Bezug auf Anbieter, Datenlokalisierung, Verschlüsselung und Interoperabilität sind zu beachten.

Cybersicherheit und Datenschutz

KI-Systeme müssen gegenüber Angriffen wie Datenvergiftung oder Model Inversion resistent sein. Die Einhaltung von DORA- und NIS2-Vorgaben ist essenziell für die System- und Datensicherheit.

Slowenischer und EU-Kontext

In Slowenien müssen Finanzdaten und KI-Anwendungen DSGVO, der künftigen KI-Verordnung und sektoralen Regelwerken entsprechen. Die Bank von Slowenien, ATVP und der Informationsbeauftragte übernehmen Aufsicht über Datenethik und Innovation.

Zukünftige Trends und strategische Implikationen

Die Verbindung von KI, Big Data und Quantencomputing wird den Finanzsektor neu definieren. Finanzunternehmen müssen Ethikstrategien, Fachkompetenz und Governance-Strukturen entwickeln, um Innovation und Regeltreue auszubalancieren.

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